Rose und Joe - die Gründer des Clans
Als Gründer des eigentlichen Kennedy-Clans gelten die Kinder der beiden mächtigen Bostoner Männer. Rose, die Tochter von "Honey Fitz", und Joseph Patrick Kennedy, der Sohn von "P.J.", heiraten am 7. Oktober 1914. Rose, die in Europa erzogen wurde, lernt ihren späteren Ehemann während eines Urlaubs im US-Bundesstaat Maine kennen. Joe, der unter anderem an der Universität Harvard studiert hat, gilt als extrem selbstbewusst und möchte hoch hinaus. Sein ausgeprägter Ehrgeiz hat nicht zuletzt damit zu tun, dass ihm als Sohn einer irischen Auswandererfamilie die gesellschaftliche Anerkennung verwehrt bleibt. Genau die will er sich jetzt erkämpfen. Zumindest finanziell geht die Rechnung auf. Als Joe Kennedy Mitte 30 ist, hat er an der Börse ein Vermögen gemacht und ist Multimillionär. Er ist bekannt für sein rücksichtsloses Geschäftsgebaren, außerdem werden ihm Kontakte zur Mafia nachgesagt. Für die alteingesessenen Bostoner bleibt er nicht nur deswegen ein neureicher Emporkömmling.
1926 zieht die Familie Kennedy nach New York und Joe steigt ins Filmgeschäft ein. Er vergrößert sein Vermögen und beginnt eine Beziehung mit dem berühmten Stummfilmstar Gloria Swanson. Seine Frau Rose erträgt diese und weitere Affären stillschweigend. Wichtig ist ihr nur, dass der Schein einer intakten Familie gewahrt bleibt. 1932 wird das neunte und letzte Kind der Kennedys geboren. Die vier Jungen und fünf Mädchen lernen von ihrem Vater schon früh, worauf es ankommt im Leben: Seine Kinder sollen Gewinner sein. Und so gehören sportliche Wettbewerbe zum Alltag. Nur Rosemary, die seit ihrer Geburt unter einer geistigen Behinderung leidet, kann nicht mithalten. Besondere Aufmerksamkeit schenkt Joe Kennedy seinen ältesten Söhnen Joseph jr. und John F. Der Erstgeborene Joseph jr. wird schon während seiner Jugend als erster "irischer" Präsident der Vereinigten Staaten gehandelt. Zwischen den beiden Brüdern herrscht eine ausgeprägte Rivalität. Während Rose oft in Europa unterwegs ist, versucht Joe Kennedy sein Glück in der Politik. Mit seinem Geld und seinen Beziehungen unterstützt er den demokratischen Kandidaten Franklin Delano Roosevelt im Präsidentschafts-Wahlkampf, nicht zuletzt, weil er sich davon ein hohes politisches Amt verspricht. Doch als Roosevelt 1933 tatsächlich Präsident wird, geht Kennedy leer aus und bekommt keinen der begehrten Kabinettsposten.
Joe wird Botschafter
Auch um seinen Verpflichtungen gegenüber Kennedy nachzukommen, beruft Roosevelt Joe Kennedy 1937 zum amerikanischen Botschafter in Großbritannien. Dessen neue Karriere in London beginnt mit einer drastischen Fehleinschätzung: Seiner Meinung nach geht von der nationalsozialistischen Diktatur in Deutschland keine größere Gefahr aus. Er hält deswegen auch eine militärische Einmischung Amerikas für unnötig. Kennedy, dem auch antisemitische Tendenzen nachgesagt werden, unterstützt die "Appeasement-Politik", also den Beschwichtigungskurs des damaligen Premierministers Neville Chamberlain. 1940, kurz nach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs, kehrt Joe Kennedy nach Amerika zurück, seine politische Karriere ist beendet.
Fortan widmet er sich dem Fortkommen seiner ältesten Söhne. Sowohl Joseph jr. als auch John F. treten 1941 in die Armee ein. Der ältere der beiden wird Flieger bei der Marine; "JFK", wie man ihn später auch nennt, wird Leutnant zur See und kommandiert Torpedo-Patrouillenboote. Als 1942 der Pazifikkrieg ausbricht, meldet er sich freiwillig und kommt als "Held" wieder zurück, weil er einen seiner Kameraden gerettet hat. Sein Bruder Joe überlebt den Krieg nicht, er verunglückt 1944 bei einem Flugzeugabsturz, nachdem er sich für eine gefährliche Mission gemeldet hat. Vier Jahre später stirbt auch Kathleen, die älteste der Kennedy-Schwestern, bei einem Flugzeugabsturz.
Liebe Grüße
Britti
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