Tiflis/Moskau (AFP) - Georgien befindet sich nach den Worten seines Präsidenten Michail Saakaschwili im Krieg.
Er habe "ein Dekret über den Kriegszustand unterzeichnet", sagte Saakaschwili. Sein Land sei in einem "Zustand der totalen militärischen Aggression". Tiflis hatte Moskau zuvor die Bombardierung mehrerer Städte auf georgischem Territorium vorgeworfen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow betonte, dass sein Land keinen Krieg mit Georgien wolle. Während der Kämpfe in der von Georgien abtrünnigen Region Südossetien begann Russland nach georgischen Medienberichten damit, einen georgisch kontrollierten Teil der abtrünnigen Provinz Abchasien zu bombardieren.
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Die russische Armee hat nach eigenen Angaben die Hauptstadt der abtrünnigen georgischen Region Südossetien, Zchinwali, unter Kontrolle. Russische Soldaten hätten die Stadt Zchinwali "völlig befreit", berichteten russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das russische Militär. Die Stadt sei vollkommen von georgischen Truppen "befreit", sagte der Chef der russischen Bodentruppen, Wladimir Boldjrew, den Agenturen Interfax und Itar-Tass.
Auf die Frage eines Journalisten des britischen Rundfunksenders BBC, ob sich Moskau auf einen wirklichen Krieg mit Georgien vorbereite, sagte Lawrow: "Nein, nein, nein". Die Regierung in Tiflis übertreibe die Bedrohung durch Russland, wenn sie behaupte, dass Moskau territoriale Ambitionen auf Gebiete der früheren Sowjetunion habe. Georgiens Präsident Saakaschwili "wiederholt ständig, dass wir einen Teil des georgischen Territoriums amputieren wollen", fügte Lawrow hinzu.
Tiflis habe jedoch ein vor anderthalb Jahren geschlossenes Friedensabkommen gebrochen, nach dem es keine Gewalt im Konflikt um Südossetien gebrauchen dürfe, betonte der russische Außenminister. "Wir können nicht zulassen, dass auf diese Weise gegen das Friedensabkommen verstoßen wird (...) Wir werden alles tun, damit der vorherige Status wiederhergestellt wird."
Russland hat nach georgischen Medienberichten damit begonnen, einen georgisch kontrollierten Teil der abtrünnigen Provinz Abchasien zu bombardieren. Russische Flugzeuge hätten die Dörfer Sakeni und Kwapschara in der Kodori-Schlucht angegriffen, berichtete das georgische Staatsfernsehen.
Abchasische Truppen starteten nach Angaben des Führers der abtrünnigen Provinz, Sergej Bagapsch, ihrerseits eine Offensive gegen georgische Soldaten. Ziel sei es, die Georgier aus der Kodori-Schlucht zurückzudrängen, erklärte der selbst ernannte Präsident Abchasiens.
Südossetien und Abchasien hatten sich nach dem Zerfall der Sowjetunion zwar von Georgien losgesagt, gehören völkerrechtlich aber weiter zu dem Land. Beide Teilrepubliken werden von Russland unterstützt. Tiflis wirft Moskau vor, sie in die Russische Föderation eingliedern zu wollen.
Quelle Yahoo
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Tiflis (AFP) - Die georgischen Truppen haben nach Angaben der georgischen Regierung mit dem Rückzug aus Südossetien begonnen. Die Soldaten würden fast aus der ganzen Region abgezogen, sagte der Vorsitzende des Nationalen Sicherheitsrats Georgiens, Alexander Lomaja. Georgien habe die USA zudem darum gebeten, in dem Konflikt zwischen Georgien und Russland zu vermitteln. Zuvor hatte eine Regierungssprecherin bereits einen vorübergehenden Abzug aus der südossetischen Provinzhauptstadt Zchinwali angekündigt. Der Konflikt um die abtrünnige georgische Provinz Südossetien war in der Nacht auf Freitag eskaliert.
Georgien hatte eine Militäroffensive gestartet, um die Kontrolle über die Region zurückzugewinnen. Daraufhin kam es zu Kämpfen mit russischen Truppen und südossetischen Verbänden. Russland bombardierte nach georgischen Angaben auch Städte in Georgien.
Russische Flugzeuge hätten in der Nacht zu Sonntag einen Militärflugplatz nahe der georgischen Hauptstadt Tiflis bombardiert, sagte Lomaja. Gleichzeitig seien Schiffe der russischen Schwarzmehrflotte vor der Küste Abchasiens eingetroffen. Russland ziehe zudem Panzerfahrzeuge an der Grenze zu Georgien zusammen.
Ein Sprecher des georgischen Innenministeriums berichtete zudem von russischen Angriffen auf die georgische Region Sugdidi sowie auf die Kodori-Schlucht - dem einzigen Gebiet der abtrünnigen Provinz Abchasien, das von Georgien kontrolliert wird. In Zchinwali, der Haupstadt der abtrünnigen Provinz Südossetien, herrschte hingegen nach stundenlangem georgischen Beschuss am Morgen Ruhe, wie eine Sprecherin der südossetischen Regierung berichtete.
Die Kämpfe zwischen Russland und Georgien um die Kontrolle Südossetiens hatten sich am Samstag auch auf Abchasien ausgeweitet - die UNO zog aus Sicherheitsgründen 15 Vertreter ihre Beobachtermission aus der Kodori-Schlucht ab. Russische Flugzeuge flogen darüberhinaus mehrere Angriffe auf georgisches Kernland. Der georgische Präsident Michail Saarkaschwili verhängte für 15 Tage das Kriegsrecht. Gleichzeitig aber bot er Russland einen sofortigen Waffenstillstand an.
Der UN-Sicherheitsrat gab seine Versuche auf, beide Seiten zu einem Ende der Gewalt aufzurufen. Zuvor hatte der russische UN-Botschafter Witali Tschurkin deutlich gemacht, dass sein Land einer Erklärung nur zustimmen werde, wenn Georgien seine Truppen aus Südossetien zurückzieht.
Moskau und Tiflis verschärften auch ihre verbalen Angriffe. Sie beschuldigten sich gegenseitig der Kriegsverbrechen, Tschurkin und der russische Ministerpräsident Wladimir Putin sprachen gar von einem "Völkermord" an der südossetischen Bevölkerung. Russland berichtete von 2000 Toten und 30.000 Flüchtlingen. Saakaschwili wies die Zahlen als völlig übertrieben zurück.
UN-Generalsekretär Ban Ki Moon rief die Konfliktparteien zu einem sofortigen Waffenstillstand und zu Verhandlungen auf. Die EU forderte von Moskau, das georgische Waffenstillstandsangebot umgehend anzunehmen.
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New York/Tiflis (AFP) - Im Machtkampf um den Südkaukasus verschärft sich der Ton zwischen Russland und den USA. US-Vizepräsident Dick Cheney warnte Moskau vor ernsthaften Konsequenzen für seine Beziehung zu den USA und anderen Ländern, sollte es seine Angriffe auf Georgien forsetzen. US-Präsident George W. Bush bezeichnete diese als "unverhältnismäßig". Im UN-Sicherheitsrat lieferten sich die Vertreter beider Staaten einen heftigen Schlagabtausch. Tiflis und Moskau beschuldigten sich erneut gegenseitig, die Kämpfe fortzusetzen.
In einem Gespräch mit dem russischen Ministerpräsidenten Wladimir Putin habe er die Bombenangriffe auf Georgien scharf verurteilt, sagte Bush dem US-Sender NBC in Peking. Diese seien völlig "inakzeptabel". Bei neuerlichen Beratungen des UN-Sicherheitsrats über eine gemeinsame Erklärung zur Lage im Südkaukasus kam es zu heftigen Wortwechseln zwischen US-Botschafter Zalmay Khalilzad und seinem russischen Kollegen Witali Tschurkin. Khalilzad warf Russland vor, mit einer "Terrorkampagne" die Ablösung der demokratisch gewählten Regierung in Tiflis zu betreiben. Tschurkin wies die Vorwürfe entschieden zurück. Diese seien "inakzeptabel, besonders, wenn sie von dem Vertreter eines Landes stammen, dessen Aktionen im Irak, Afghanistan und Serbien uns allen bekannt sind".
Die westlichen Mitglieder es UN-Sicherheitsrats arbeiten derzeit an dem Entwurf eines gemeinsamen Aufrufs zum Ende der Kämpfe in Georgien und seinen abtrünnigen Regionen Abchasien und Südossetien. In Tiflis starteten der französische Außenminister Bernard Kouchner und sein finnischer Kollege Alexander Stubb in seiner Funktion als OSZE-Vorsitzender ihre Vermittlungsmission.
Kouchner präsentierte einen Vierstufen-Plan: Auf einen sofortigen Waffenstillstand und die medizinische Versorgung der Opfer sollten sich demnach die Truppen unter unabhängiger Kontrolle zurückziehen. Erst dann sei eine Rückkehr zu politischen Verhandlungen möglich.
Ungeachtet aller diplomatischen Bemühungen und einer einseitigen Feuerpause der georgischen Truppen in Südossetien setzte Russland seine Angriffe auf georgisches Gebiet fort. Am Stadtrand von Tiflis bombardierten Kampfflugzeuge laut einem Sprecher des georgischen Innenministeriums am frühen Morgen eine Militärbasis sowie ein Luftkontrollzentrum. In der Nacht habe die Stadt Gori unweit der Grenze von Südossetien unter "heftigem Beschuss" russischer Flugzeuge und Artillerie gestanden, sagte Ministeriumssprecher Schota Utjaschwili. Nach russischen Angaben versenkte die russische Marine im Schwarzmeer ein georgisches Schnellboot mit Raketenwerfern.
Einige Angaben wurden von der russischen Seite dementiert, zu anderen wollte sie keine Stellung nehmen. Der Kommandeur der russischen Friedenstruppen, General Marat Kulachmetow, sprach seinerseits von weiteren Angriffen der georgischen Truppen in Südossetien.
Wieviele Menschen bei den seit Donnerstagnacht anhaltenden Kämpfen starben, war weiter ungewiss. Die russische Seite sprach von fast 2000 toten Zivilisten, Tiflis bezifferte die Zahl seiner Opfer auf 92, darunter 40 Zivilisten. Nach Angaben einer Sprecherin des Internationaln Rot-Kreuz-Komitees flohen rund 30.000 Menschen vor den Kämpfen in Südossetien, 10.000 weitere seien vor den Angriffen in Georgien geflüchtet.
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